Robert
wird am 5.1.1973 in Polen geboren und lebt seit 1980 in Deutschland.
Seit Anfang der Neunziger veröffentlichte er 5 Alben und unzählige
Maxi Singles auf Labels wie Disko B, Force Inc, Mille Plateaux,
Bpitch Control, PAR, Taktik, Junkfood, Important Records oder auch
DJ Rush´s Knee Deep Label. Seine Pseudonyme Rob Acid, Robert
Babicz, Sontec, Dicabor oder Atlon Inc vermitteln eine Ahnung von
der Bandbreite seiner musikalischen Auswüchse; er hinterlässt
Spuren an den verschiedensten Ecken und setzt Wegmarken.
Zur Musik gelangt Robert durch eine Mischung aus Zufall und Frustration;
eigentlich dem Programmieren verschrieben, treibt ihn ein nicht
zu findender Fehler nachts wieder aus dem Bett und aus Frust ans
Tracker Programm seines Commodore Amigas. Das war das letzte Mal,
dass sein Commodore seinen Programmierattacken ausgesetzt war; von
dieser schlaflosen Nacht an treibt ihn Musik an die Computer.
Seine erste Maxi Single veröffentlicht er auf Holger Wick´s
Labworks Label (Holger Wick sollte im späteren Verlauf Labelbetreiber
von Sense als auch Produktmanager bei EFA werden).
Bereits seine zweite Maxi findet den Weg in unzählige DJ Boxen,
wird an ffrr nach England lizensiert und steigt dort in die Bullets
ein und chartet beinahe in den offiziellen Verkaufscharts. Und das
alles mit von Oliver Bondzio (den sollte man später als eine
Hälfte von Hardfloor in bleibender Erinnerung behalten) geliehenem
Equipment, eine 909, 303 und 606 war alles was es für Robert
damals benötigte um seinen ersten Erfolg zu landen.
1993 erscheint seine erste Produktion auf Junkfood, einem der damals
wohl besten Labels zu Hochzeiten des Acid. Er widmet die Tracks
seinen 4 Freunden Claus Bachor (D2000), Roland Casper, Mate Galic
(heute Vorstand Native Instruments), Sascha Kösch ( betreibt
heute u.a. das De-Bug Magazin mit und ist umtriebiger Dj In Berlin)
und Riley Reinhold , die zu der Zeit die Partyreihe Cosmic Orgasm
betreiben.
Es folgt Rob Acids erstes Club Brett als Acid Warrior auf Junkfood.
DJs wie Sven Väth hosten die Platte für viele Monate in
ihren Cases und es folgt was fällig war, Robs erste Live Appearance
in Svens legendärem OMEN club, der in den Neunzigern Raver
aus ganz Europa in seinen Bann zog.
1994 erscheint auf Bob Humids (heute Technik Redakteur des Groove
Magazins) Label das nächste Ravemonster „Ein Blick ins
Nichts“. Längst ist die Szene auf ihn aufmerksam geworden
und Rob Acid Produktionen werden bei Ravern und Labels begehrt wie
Einlaß gewährt zu bekommen in Sven Väths OMEN Tempel.
So kommt es zum Signing an Important Records, was mit Junkfood und
Harthouse wohl zu dieser Zeit zu Deutschlands wichtigsten Labels
zählt.
Aber Robert entdeckt zudem seine Liebe zu den abstrakteren Klängen,
Chill Out und Ambient wie ihn Gefährten wie Mixmaster Morris
oder auch Aural Float auf Raves zelebrieren fasziniert ihn mehr
und mehr und sein erstes Dicabor Album erscheint und landet in unzähligen
Playlists eben dieser DJs und auch in den Jahrescharts von Mixmaster
Morris. Veröffentlicht wird dieses Kleinod übrigens auf
Space Teddy, dem Label von Mathias Roeing der später als Dr.
Motte mit Klang der Familie und „der Erfindung der Love Parade“
zu einem wichtigen Protagonisten dieser damals noch jungen Szene
werden würde...
Und bis heute ist Matthias Roeing, ebenso wie Mate Galic und Roland
Casper, ein guter Freund und neuerdings auch eine Hälfte eines
neuen Rob Acid Projektes.
95 und 96 können getrost als die „Rave Years“ bezeichnet
werden, Rob hat sich als Live Act einen Namen gemacht und rockt
auf allen in dieser Zeit so populären Großveranstaltungen
wie Mayday usw. Die ersten Auslandsbookings führen ihn in die
USA, Kanada, Malta, Estland und natürlich steht auch der Rest
Europas auf dem Plan.
Zu dieser Zeit geraten die Produktionen ein wenig in den Hintergrund,
da Rob beinah jedes Wochenende unterwegs ist. Dabei ist ihm das
"wirklich live spielen" immer ein sehr wichtiger Aspekt
bei seinen Gigs; er improvisiert und kommt nie mit einem fertigen
Set beim Veranstalter an, was er bis heute konsequent verfolgt.
Dabei zelebriert er die Live Sets als einmalige Ereignisse, die
so nie wieder, aber immer wieder einzigartig stattfinden: „Live
spielen ist für den Moment und nicht für die Reproduktion“.
Was auch den Umkehrschluss zulässt: Die Reproduktion ist nichts
für das situative, enthusiastische Party-Ereignis, so wie er
es versteht.
Gegen Ende 96 werden Rob und Mate Galic, der damals auf VIVA zusammen
mit Sabine Christ das heute legendäre (remember die drehende
Waschmaschine!) Housefrau TV moderiert, ein Team was für mehrere
Jahre kaum mehr auseinander zu bringen ist. Es folgen psychedelische
Erfahrungen jeder Art, exzessive Klangforschungen und absurde Parties.
Aber beide filtern aus diesem Treiben zwischen Transistorradio,
Bunker und Pornofilmen auf Leinwänden eine Essenz, die sich
bald in dem Label Taktik wiederspiegelt was 97 das Licht der Welt
erblickt.
Taktik geht an die Grenzen, verspulter Autorenhouse, Extremklangforschung
oder Minimal könnten vielleicht hilfreich sein, diesen Sound
zu fassen; vielleicht aber auch nicht.
Mittlerweile ist aus Techno mehr geworden als eine homogene, ekstatische
Masse. Längst haben sich Lager gebildet, der Kölner Minimalismus
entsteht und zwischen Frankfurt und Berlin herrscht eine seltsam
anmutende Spannung.2000 wird Robert Vater einer Tochter und geht
einen weiteren wichtigen Schritt. Beeinflusst von druckvollen Produktionen
im R ´n´ B Bereich begibt er sich auf die Suche nach
einem für ihn neuen Sound. Das Projekt Atlon Inc wird geboren
und findet auf Achim Sczepanskis Label Mille Plateaux seine Heimat.
Körperbetonte Rave Ekstase findet nun auf Achims Force Inc
Label statt.
2001 gründet er nach der Zeit mit Junkfood wieder ein eigenes
Label namens Short cuts, wo Rob bis heute 6 Releases veröffentlicht
hat. Das bald gegründete Sublabel TB international nimmt sich
dem frühen Acid/Jack Sound Chicagos der End Achtziger an.
Zeitgleich häufen sich bei Robert die ersten Anfragen nach
Sounddesign diverser Hard- und Software Hersteller. Er programmiert
Presets für Native Instruments, Steinberg und wird fortan ins
Endorsement von Native aufgenommen.Resultierend daraus und beeinflusst
von Ivo Malek, Morton Subotnick und Karl-Heinz Stockhausen (der
heute in direkter Nachbarschaft wohnt) begibt er sich wieder auf
Klangforschung und es entstehen 2 Alben als Robert Babicz auf Mille
Plateaux, die die Sprache der experimentellen Musik (musique concrète)
der 60er / 70 er Jahre in die Gegenwart transponiert.
2003 wird erneut ein ereignisreiches Jahr. Zum einen gründet
er ein Jazz Projekt (Trompete: Matthias Mainz,
Schlagzeug: Tom, Gitarre: Alexs Gunja plus weitere Gastmusiker)
und zum anderen holt er
erneut die Rave Sau aus dem Karton und veröffentlicht als Sontec
auf dem
neugegründeten PAR Label die Scheibe Inside, die Sven Väth
als Dubplate erhällt
und von nun an ständig spielt. Der offizielle Release wird
ein Dauerbrenner und erneut findet sich Robert in allen namhaften
DJ Playlists wieder und entert die Groove Magazin Top 50 Charts
auf Platz 8.
Anfang 2004 geht Sontec in die zweite Runde und erneut entert er
die Charts von DJs wie Dave Clarke.
2004 ist Robert, seiner Ursuppe Techno zwar treugeblieben, dennoch
bleibt er einer der Musiker, die, immer auf der Suche, nie am Ziel
und zum Zeitpunkt wo seine Tracks veröffentlicht werden, längst
schon wieder auf neuen Pfaden unterwegs.
Und bei aussergewöhnlichen Veranstaltungen ist Rob Acid, neben
seiner Ansammlung von Live-Equipment, mit Drummer und Gitarristen
unterwegs.
Für 2004 steht neben der Wiedergeburt von Dicabor und Atlon
Inc die erste Filmmusik Produktion für Arte an. Idee und Konzeption
Nikolas Rousseau. Projektname: Sor-Terre.